In der Lehre im Bachelorstudium Media Engineering wird Wissen über effektives Storytelling, Drehbuch- und Konzept-Entwicklung im audiovisuellen – auch transmedialen – Bereich vermittelt. Basierend auf der Jahrtausende alten Dramenlehre des Aristoteles, die ergründete, was dem Publikum beim Anblick einer dramaturgischen Geschichte Vergnügen bereitet, wird eine allgemeine Einführung in die Drehbuchdramaturgie geboten. Plot und Charaktere entscheiden in hohem Maße über die Effektivität einer Film- oder Spiele-Erzählung.
Die tausendfach bewährten Grundlagen des dramaturgischen Erzählens in der 3-Akt-Struktur und die wichtigsten Begriffe des Script-Development werden vermittelt. Daher wird Syd Fields 3-Akt-Paradigma analysiert und Ziel und Bedürfnis von Filmfiguren untersucht – sowie deren persönliche, größte Katastrophe. „Be mean to your characters“, heißt die Devise. Wer seine Filmfiguren schont (und damit die Nerven des Zuschauers), der langweilt schnell. Auch der Begriff „Genre“ wird analysiert. Die Studierenden sollen ein Gefühl für Genres und das Versprechen erhalten, das dem Publikum gemacht wird. Was macht Komödien komsich, wie bringen uns Dramen zum Weinen? Was ist der Unterschied zwischen Krimi und Thriller? Welche Formen der Spannung gibt es? Alle Kursteile werden von kreativen Schreibübungen begleitet.
Schließlich wird der Kurzfilm untersucht. Welche Kurzfilme waren auf Festivals besonders erfolgreich, welche inspirierten die großen Studioproduktionen? Wie schreibt man einen „funktionierenden“ Kurzfilm? Am Ende sollen die Studierenden befähigt sein, eigene Drehbücher mit dramaturgisch fundierten Spannungsbögen sowie funktionierende dokumentarische Konzepte zu erstellen. Daher kommt in der Lehre auch die Praxis des Drehbuchschreibens nicht zu kurz: das kreative Potential der Studierenden soll gefördert werden, sie entwickeln in Gruppen Ideen für Kurzfilme, die dann analysiert, diskutiert und verfeinert werden. Kreativtechniken werden vermittelt und später Tipps gegen Schreibblockaden gegeben.Die Lehrveranstaltung „VORPRODUKTION 1“ im Studiengang Audiovisuelle Medien dient u.a. der inhaltlichen Vorbereitung der jeweiligen Studioproduktion in den Kategorien Computer Animation, Event Media, Film, Interaktive Medien, Ton, Fernsehen oder Visual Effects. Am Ende dieses Vorproduktionskurses steht das Zusammenfassen und Präsentieren der selbst kreierten Inhalte „auf den Punkt“, das so genannte „Pitchen“. Im Masterstudium erforschen wir Dramaturgie und Storytelling auch in Bereichen, wo man nicht mit deren Relevanz gerechnet hätte. Nicht nur in der Politik, sondern zum Beispiel auch bei der Eigenwerbung in sozialen Netzwerken oder der Schaffung einer Legende für Bewerbungen wie z.B. mit dem Subtext: „Ich habe mein bisheriges Leben gelebt, um bei Ihnen zu beginnen.“ Welche narrativen Prinzipien werden hier verwendet?